Das Lied der Winterkönigin

Da hing nun ihr Hainbuchen-Zweig mit den 24 Schlüsseln am Fenster und Blaue Feder fragte sich, was es wohl mit den Schlüsseln und dem kleinen Skarabäus auf sich hatte.

Sie war wieder der dunklen Fasanenhenne begegnet und hatte ihr ein paar Körner gebracht. Sie kam wohl ganz gut in der Freiheit zurecht. Als sie auf ihrem Weg die Pappelschwestern begrüßte, dachte sie an ihre Geschichte von der Winterkönigin und besuchte die alte Eiche auf dem Fuchsberg. Lauter kleine Schwanzmeisen umschwirrten sie. Es fühlte sich so lebendig an. Da dachte sie bei sich, die Adventszeit sei eine schöne Zeit, Geschichten zu erzählen, die das Herz erwärmen.

So ging sie in ihr Atelier, sammelte ein paar Geschichten ein und las sie ihrer Katze vor, die genüßlich dabei schnurrte und einschlief. Sie würde nicht jeden Tag eine Geschichte erzählen. Vielleicht tat sie es der Mondin gleich, die auch etwas länger in einem Sternzeichen verweilte. An ihrem Zweig hingen immer zwei Schlüssel an einem Faden. Vielleicht schloß sie an einem Tag mit dem ersten Schlüssel die Geschichte auf und am anderen Tag mit dem zweiten Schlüssel wieder ab. Es fühlte sich an, wie einatmen und ausatmen. Auch gab es ganz verschiedene Schlüssel – welcher Schlösser sich wohl damit öffnen ließen?

Vielleicht waren es 13 Geschichten, die sie erzählen würde. ’13‘ wäre eine feine Zahl – es wird sich zeigen – vielleicht war auch alles anders, wer weiß, wer weiß…

Nun möchte Blaue Feder ‚Das Lied der Winterkönigin‘ erzählen.

Die Winterkönigin handelt von einer Frau, die liebevoll auf ihr Jahr zurück schaut. Sie hatte im vergangenen Jahr viele schöne Dinge gezaubert und fragte sich, wann sie es gemacht hatte und ob ihr Jahr vielleicht mehr als 13 Monde hatte.

Sie gab sich ein Versprechen, den Winter eine Pause zu machen. Sich liebevoll ihrem Körper zuzuwenden. In den Rauhnächten wollte sie nur in die Natur gehen, ihren Träumen Raum geben und alle Räder ruhen lassen.

Seit einiger Zeit wechselte Blaue Feder vom Roten zum Schwarzen Feuer. Schwellenjahre bringen oft Unsicherheiten mit sich. Schwellenjahre möchten achtsam begangen werden. Altes möchte losgelassen werden. Neues möchte wachsen. Viele Fragen träumen sich auf. Wie wird es wohl am Schwarzen Feuer? Was möchte mit ans nächste Feuer? – Mit leichtem Gepäck ließ es sich besser reisen.

Sich liebevoll in den Arm nehmend, betrachtete sie sich als die, die durch das Jahr gewandert war. Mit neuen Ideen, mit Enttäuschungen, auch mit Erleichterungen, weil Dinge nicht geklappt haben. Oft war dieses Weniger mehr. Immer mehr ließ Blaue Feder los und machte Ihr Leben leichter.

Mit all diesen Erfahrungen erwartete sie die Wintersonnenwende. Wie es ihre Art war, wollte sie zur Wintersonnenwende hinaus gehen in die Natur. Ihre Fragen stellen und die Zeichen deuten.

Welche Medizin würde sie wohl durch das Neue Jahr begleiten?

Welches Lied würde sie singen?

2 Kommentare zu „Das Lied der Winterkönigin

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