‚Yoga mit Elefanten‘

In der Nacht, wenn sie schlief und träumte, besuchte Blaue Feder immer mal wieder eine Yoga-Klasse. Wie praktisch, dachte sie, es nachts zu tun, denn tagsüber konnte sie sich meistens nicht aufraffen. In einer Nacht gab es eine besondere Übung. Die Übenden sollten sich an den Bauch eines Elefanten hängen.

Blaue Feder liebte Elefanten von jeher. Da gab es eine tiefe Verbindung zu diesem großen, geduldigen und gutmütigen Tier. Als junge Frau ging sie mit einer Trommel in den Wald. Da stand sie mitten im Wald, fing an zu trommeln und zu tanzen. Es kam ein Tier zu ihr und sie tanzte, wie Elefanten eben tanzen. Das war wohl ihre erste Erfahrung mit einem Kraft-Tier.

Der Elefant begleitete sie weiter auf ihrem Weg, machte ihr Mut und tauchte hier und dort in ihren Träumen auf. Aus Indien brachte sie sich einen kleinen Ganesha aus Zedernholz mit, der fortan ihren Altar schmückte. Einst hatte sie sich auch ein Bild von ‚Ganesha‘ gemalt und nannte es ‚Die Geschichte von der Maus und dem Blauem Elefanten‘.

Ganesha

Hier und dort bereicherten kleine Blaue Elefanten ihr Leben. Grade hatte sie sich ihr Video von ihrem Urwald-Leporello angeschaut, in dem auch ein kleiner Blauer Elefant durch den Urwald stapft. https://blauefeder.home.blog/2018/04/18/im-urwald/

Auch auf ihrem Kleid durfte die Maus und der kleine Blaue Elefant nicht fehlen. Und sie liebte das Buch von Gesa Neitzel ‚Frühstück mit Elefanten‘.

Im vergangenen Winter hatte sie den Eindruck, ein Elefant würde der Au im Auenwald entsteigen – siehst Du ihn?

Also nahm sie im Traum all ihren Mut zusammen und kuschelte sich an den Bauch des Elefanten und ließ los. Der große Dickhäuter ließ es seinerseits geschehen. Da hing sie an seinem Bauch und fühlte eine unendliche Leichtigkeit und Zärtlichkeit, dass ihr das Herz aufging. Es war ihr als würde sie sich an den Bauch von Mutter Erde kuscheln, die Blaue Feder mit ihrer ganzen Sanftmut und Liebe umfing.

Blaue Feder hatte den Eindruck, es ging grad viel ums Loslassen und um ein tiefes Vertrauen in den Wandel. Die Probleme auf Erden waren wohl groß wie Elefanten, aber dahinter spürte sie etwas Zartes und Leichtes.

Als die volle Luna am Himmel stand, zündete sie sich ein Feuer im Ofen an, kuschelte sich in ihre Lieblingsdecke und tauchte eine Weile in ihr Herz. Als das Feuer den Raum erwärmt hatte, breitete sie ihre Yogamatte aus und machte ein paar Übungen. Sie schmiegte sich an Mutter Erde, wie sie sich an den Elefanten geschmiegt hatte. Oh-je, es fiel ihr schwer und sie machte es so, wie es eben ging. Hinterher fühlte sich wohler in ihrem Körper und sie hatte wieder mehr Erde unter ihren Füßen. Wenn sie ihre Yoga-Stunden ins Wach-Bewusstsein verlegen würde, ob die Träume dann aufhören würden?

Es klingelte an der Tür und der Postbote brachte ihr das ‚Buch der Erinnerungen‘. Sie kuschelte sich vor den Ofen und schaute sich mit ihrer Katze das schöne Buch an. Sie freute sich schon darauf, es sich gemeinsam mit Brauner Bär anzuschauen.

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