Etwas war anders an diesem Morgen. Als Blaue Feder aus dem Fenster schaute, erblickte sie einen Lichtstreif am Himmel. Er machte sie neugierig und schwupps hatte sie sich angezogen. Brauner Bär war auch schon angezogen. Er wollte den Leihwagen wieder zurückbringen. Sie verabredeten sich zum Frühstück. Blaue Feder bedankte sich im Vorbeigehen noch einmal bei dem kleinen blauen Wagen, der sie zwei Wochen sicher von A nach B gebracht hatte.

Die wilde Jagd war wirklich wild in diesem Jahr. Im Land an der Nordsee stürmte und regnete es ordentlich. Doch an diesem Tag legte der Wind mal eine Pause ein. Blaue Feder zog es hinaus auf das freie Land. Die Wollsammler hatten sich in der Nacht eng aneinander gekuschelt. In dunklen Nächte stehen sie einander bei. Wiesen standen unter Wasser.


Immer noch zogen dunkle Geister über das Land.

Eine Gans flog alleine, zwei waren gerne zusammen unterwegs und andere flogen im Schwarm.



Blaue Feder folgte mal wieder den Maulwürfen.

Das Schilf raunte ihr zu und sie begrüßte ein Hochlandrind mit ungewöhnlichen Hörnern. Ein Horn stand noch oben und eines nach unten, verbunden mit Himmel und Erde.


Es standen nicht mehr viele Hochlandrinder auf den Weiden ihrer Freunde, wurden sie auch nicht jünger und hatten sich auf wenige Tiere beschränkt.
Blaue Feder kam zur Alten Hasel und sah, wie sie schon Knospen bekam, wie ihre Schwestern, die Birken und Erlen. Auch an den Weiden zeigten sich bereits kleine Katzenköpfe, war es wieder wärmer geworden.
Am See der Trauerseeschwalben sah Blaue Feder einen Silberreiher sitzen.

Der Weg des Königfarnes lockte sie tiefer ins Moor. Hier und da sah sie ein paar Fischschuppen im Licht glitzern, hatten die Reiher hier wohl ihre Mahlzeit eingenommen. Wo der weiße Silberreiher war, da war die Graue meist nicht weit. Blaue Feder sah sie hinter den Birken fliegen.


Ihr Herz fing an zu schlagen. Wenn sie sich im Moor auf Forschungsreise begab, war sie einfach glücklich. Wenn sie ihrem Herzen folgte, fühlte sie sich frei. Sie kam zu einem Platz, wo sie zum Süderholmer Moor sehen konnten. Sie stand an einem Platz, der beide Moore verband. Es war nicht still an diesem Morgen, sie hörte in der Ferne eine Kettensäge kreischen. Doch war es still in ihr und zusammen mit den Reihern tauchte sie in den Sonnenaufgang.

Langsam gagelte sie wieder zurück, folgte den Maulwürfen und den glitzernden Fischschuppen. Im Licht sahen die Wolken nicht mehr bedrohlich aus. Leichtigkeit umfing sie, als sie den Blaumeisen in den Birken zuschaute. Ein Junge aus ihrem Dorf war mit seinem Hund unterwegs.


An der Badekuhle hatten die Männer mit ihren Kettensägen auch wieder zugeschlagen. Was sie hier wohl vorhatten? Wollten sie eine Badeananstalt mitten ins Moor bauen? Es war wohl an der Zeit, dass aus dem Ostroher Moor ein Naturschutzgebiet wurde.

Bei dem Gedanken fiel Blaue Feder ihr Traum der vergangenen Nacht wieder ein.
Im Traum gab es ein verwunschenes Haus. Vielleicht war es ihr Geschichten-Haus mit vielen Erkern. Es sah aus, wie ein Schloss. Es hatte ein Schwimmbad im Garten mit schönen alten Fliesen. Sie hatte sich immer gewünscht hineinzuspringen. Jetzt stand das Tor offen und es war ihr erlaubt. Sie tauchte in das kühle klare Wasser und es fühlte sich wunderbar an.
Die Badeleiter stand angekettet an der Eiche. Sie dachte an Goldenbaum, wo es keine Schlösser brauchte, auch nicht zum ‚Sonderpreis!‘ Manchmal gab es Situationen, da fühlte auch Blaue Feder sich etwas gefangen. Manchmal musste sie tief durchatmen, um zu spüren, im Herzen konnte sie wieder in die Weite tauchen; war sie immer frei.


Sie ging weiter zum großen Mondsee und traf einen Angler, der seine Angel auswarf. Sie begrüßte ihn und sagte, wie gut es tat, wenn die Sonne mal wieder schien. Er erzählte ihr, am morgigen Tag würde das Preis-Angeln stattfinden und es sollte wieder regnen.
Blaue Feder holte ihn zurück ins Jetzt und zusammen genossen sie die Sonne.

Nach dem Preis-Angeln begann die Schonzeit für die Fische. Blaue Feder freute es, war sie selbst eine Fische-Geborene. ‚Schon-Zeit‘ klang wunderbar in ihrem Herzen. Sie breitete nun ihre Flügel aus. Ob sie nun alleine, zu zweit oder mit ihrem Schwarm weiterflog – es war egal, denn im Herzen war sie mit allem verbunden.
Im Dorf war die Piraten-Flagge gehisst für das Fest.

Brauner Bär wartete schon mit dem Frühstück. Er studierte grade die Öl-Preise. Sie mussten wohl noch einmal Heizöl nachbestellen.

Doch nun wurde erst einmal gefeiert. Sie bereiteten sich auf den Jahreswechsel vor. Liebevoll wurden die Schrottwichtel-Geschenke eingepackt – ein Ritual, welches sie jedes Jahr mit ihren Freunden ausgiebig zelebrierten. Sie hatten schon beim Einpacken ihren Spaß.


Mit unseren neuen blauen Brillen op de Nöös wünschen wir Dir nun einen guten Rutsch!
Schöne Brillen.
Auch von mir einen guten Rutsch.
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Ja, so schön Blau – ganz nach meinem Geschmack. Komm gut ins Neue Jahr lieber Jürgen. Herzensgrüße Susanne
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Das wünsche ich Euch auch und viel Gesundheit.
LG Jürgen
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Sehr dezente Brillen 😉 Schöner Bericht und Fotos. Kommt gut ins neue Jahr und lasst es euch gutgehen. Herzlich, Manuela
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Liebe Manuela, wir haben wieder voll den Durchblick. Hab ein schönes Silvester. Deinen Kunst- Rückblick schaue iich mir die Tage noch einmal in Ruhe an. Herzensgrüße Susanne
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Alles LIEBE von Herzen auch euch zwei WUNDER-vollen Seelen…
hi, hi… ihr zwei Hübschen mit den großen, blauen Brillen! 🥰
Herzlichst grüßt,
Elke
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Hihi, wir waren bei Fielmann. Feiert schön! Herzensgrüße Susanne und Dirk
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liebe susanne!
dankeschön für die ausgiebigen kat frankie hinweise!
werde ich heute nachmittag/abend mal reinhören.
jetzt, nach dem frühstück, geht´s erstmal 3-4 stunden in die wälder 🙂
die brillen stehen euch ausgesprochen gut!!!
aber was bitte ist eine badeleiter?
sowas kenne ich hier in der eifel nicht…
meine besten wünsche dir und deinen lieben
für´s neue jahr!
aljoscha waldwanderer
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Lieber Aljoscha, wir haben im Moor eine Kuhle,m in der wir baden können. Die Kuhlen sind früher durch das Torfstechen entstanden. Sie sind recht tief. Damit wir rein und rauskommen, war es bei uns Tradition, dass ein Bauer jedes Frühjahr eine Holzleiter zur Kuhle fährt. Die verrotten aber so schnell. Deshalb gibt es nun eine Aluleiter zum Reinklettern. Damit sie nicht wegkommt, wurde sie angekettet. Du kannst mit ihr natürlich auch in die Eiche klettern und hinauf in den Himmel. Dann wäre es aber eine Himmelleiter und keine Badeleiter. Ich wünsche Dir einen schönen Neujahrs-Walk durch die Wälder. Wir frühstücken jetzt auch mal. Herzensgrüße Susanne
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Wunderbar erzählt. Ich gehe immer wieder gerne mit dir spazieren. Dabei tauche auch ich ganz ab in die schöne Natur bei dir vor Ort. Ein frohes neues Jahr wünsche ich dir Susanne, mit weiteren schönen Naturbegegnungen und wunderbaren Ideen für deine kreative Arbeit!
Die Brillen sind der Hammer; damit hattet ihr bestimmt einen Riesenspaß 🙂 Liebe Grüße
Almuth
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Liebe Almuth, danke für Deinen lieben Kommentar. Ich tauche ebenso gerne in Deine kreativen Naturbetrachtungen. Die Silvester- Nacht war lustig. Humor ist wohl eine wichtige Medizin für das Neue Jahr und sowieso. Ich wünsche Dir auch ein frohes Jahr mit vielen schönen Glücksmomenten. Herzensgrüße Susanne
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Ich danke DIR ganz 💖 lich liebe Susanne! Almuth
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„Die heiligen drei Königinnen“ – wunderbar! 🙂
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Oh, ich habe mich im Blogeintrag vertan – entschuldige 😉
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Macht doch nichts! Es freut mich, dass Dir die „Die heiligen drei Königinnen“ gefallen. Herzensgrüße, Susanne
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Ja, eine gelungene Neu-Interpretation für mich – auch wenn das Bild schon älter ist, so wie ich es verstanden habe – und wunderbar gemalt! Liebe Grüße, Christiane
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Liebe Christiane, ich glaube, mir war damals wohler bei dem Gedanken, Maria ein paar Frauen an die Seite zu stellen, wenn sie ihr Kind in einem Stall auf die Welt bringt. Ein bisschen habe ich dabei an die drei Bethen gedacht. Wünsche Dir noch einen schönen Abend
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Die drei Bethen kannte ich noch nicht.
.. Weibliche Unterstützung in solch einem Moment ist immer gut!
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