‚Aus Scheiße Gold machen‘

Von wegen, die Räder stehen still – ihre Nähmaschine jedenfalls nicht!

Zwei chaotische Tage im Büro hatten ihr den Rest gegeben. Wo waren sie hin, die Halkyonischen Tage? Sie konnte sich der Dynamik nicht entziehen und es auch nicht mehr schönreden. Sie spielte sogar mit dem Gedanken zu kündigen, wenn sie nur eine ungefähre Ahnung bekäme, wie es gehen könnte. So entschied sie sich, ihr Thema mit in die Rauhnächte zu nehmen.

Am Morgen wachte sie mit heftigen Kopfschmerzen auf, als eine Kunsttherapeutin namens Greta sie im Traum anrief. Fast jede Nacht träumte sie von irgendwelchen Kunst-Aktionen. Oft wachte sie weinend auf, weil sie sich nach der Leichtigkeit sehnte, mit der sie ihre Ideen kreativ umsetzte.

Eine Aktion war recht speziell. Ein Seelenfreund, auch ein Künstler, war maßgeblich daran beteiligt. Künstler hatten sich zusammengetan und einen überdimensionalen Adventskalender aufgestellt. Dann hinterließ jeder ein Kackehäufchen hinter seiner Adventstür. Gut, dass sie es im Traum nicht riechen konnte. Diese Aktion sollte auf die Mißstände hinweisen, unter denen Künstler heutzutage arbeiten.

Blaue Feder schaute sich diese Aktion an. Es war nicht ganz ihr Stil, aber warum träumte sie es denn?

Es erinnerte sie an ihre eigene Installation. Sie war noch nicht fertig, aber das könnte sich ja in den Rauhnächten ändern. Die Idee kam ihr auf der Rückfahrt von Wien.

Sie hatte in der Scheune eine Sonnenuhr gefunden, die noch von den Bauern stammte, die vor ihnen auf dem Schwalbenhof wohnten – die wilde Hilde und der glückliche Hans. Das ganze Jahr hatte sie der Skarabäus begleitet und die Idee war, dass er erst seine schwarze Mistkugel rollte und dann daraus eine goldene Erdkugel wurde.

Nachdem sie am Morgen am liebsten im Bett geblieben wäre, kam ihr der Impuls ihren Ritualplatz für die Rauhnächte vorzubereiten. Plötzlich hatte sie ein Bild in sich, wie es aussehen könnte. Schnell steckte sie sich den Fingerhut der Großmutter an den Finger und fing an zu nähen. Das Kissen mit dem Baum wurde wieder auseinandergenommen und nach und nach entstand ein Spielteppich für ihre Rauhnächte. Pucca freute sich – endlich kam wieder Leben in die Bude.

Sie hatte sich kleine Gläschen vorbereitet mit schönen Räucherwaren – Harzen, Pflanzen und Baumteilen. Sie suchte sich alles zusammen, was sie vielleicht in den Rauhnächten zum Orakeln, für ihre Gebete und Zeremonien gebrauchen könnte. Während sie sich ihren Platz einrichtete, verschwanden ihre Kopfschmerzen, wie von selbst. Sie legte sich Musik von ihrer Liebslingssängerin Kat Frankie auf und tanzte vergnügt vor sich hin.

Ihr Motto für die Rauhnächte war nun klar:

‚Aus Scheiße Gold machen‘

Drückt mal die Daumen für ein gutes Gelingen.

Jetzt musste sie, bevor es noch dunkler wurde, Holz aus dem Stall holen für das Wintersonnenwend-Feuer.

Habt es fein!

4 Kommentare zu „‚Aus Scheiße Gold machen‘

    1. Lieber Aljoscha, Kat Frankie gibt auch tolle A-Capella-Konzerte. Ich mag ihre Stimme sehr. Rising Appalachia kenne ich auch und mag sie sehr. Morgane Ji werde ich mal reinhören. Herzliche Grüße, Susanne

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  1. von morgane ji höre ich zurzeit am liebsten:
    woman soldier
    gundog (in der live session)
    time bomb (live im olympia)

    was kannst du mir von kat frankie empfehlen?

    angenehmen abend!
    aljoscha
    .

    Gefällt 1 Person

    1. Danke für die Tipps. Ich höre mal rein.

      Kat Frankie macht immer wieder neue Projekte.
      Mein Lieblingssong ist tatsächlin ‚Born clever‘, aber ich mag auch Bad Behavier https://www.youtube.com/watch?v=d4Rz93_OXTU und ihre Acapella Versionen im Projekt ‚Bodies‘ von How to be your own Person https://www.youtube.com/watch?v=YB0dYtJsRsk und Versailles https://www.youtube.com/watch?v=SW16tqJzm3s
      Sie hat gard wieder ein neues Projekt. Das habe ich mir aber noch nicht angehört.

      Komm gut ins neue Jahr!

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