Der Winter war kurz zurück. Frau Holle schüttelte noch einmal ihre Betten aus. Als Blaue Feder und Brauner Bär ins Storchendorf Bergenhusen fuhren, roch die Luft nach Schnee und türmten sich bereits die Schneewolken langsam auf.

Sie fuhren bei strahlendem Sonnenschein in die Goostroot, dort wo Kuno und Nabu sich die Räume teilen. Die Störche kehrten langsam heim und bald würde es wieder überall im Dorf klappern.
An diesem Tag standen aber andere Vögel im Mittelpunkt, die Schwäne und insbesondere die Zwergschwäne. Rund um Bergenhusen im Meggerkoog und im Börmerkoog schlugen sich, wie jedes Jahr um diese Zeit tausende von Schwänen die Bäuche mit dem grünen Gras voll.
Etwa 40 Naturfreunde versammelten sich im Vortragsraum und wurden von Martina Bode, der Geschäftsführerin von Kuno.ev begrüßt. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gestellt, die Kulturlandschaft nachhaltig zu organisieren. Sie setzen sich für den Vogelschutz in der Eider-Treene-Sorge Niederung ein und beraten mit Erfolg landwirtschaftliche Betriebe im Naturschutz. Bereits über 100 Landwirte passen ihre Bewirtschaftung an das Brutgeschäft von Wiesenvögeln an und erhalten dafür eine Honorierung.
Blaue Feder wünschte sich einen solchen Verein nach Ostrohe. So schön die Landschaft rund um Ostrohe war, gab es noch viel Luft nach oben, was den Naturschutz anging, Uwe Thiele, der bei ihrer Gruppenaustellung im Sommer dabei war, konnte ein Lied davon singen.
Während die Rastbestände in Schleswig -Holstein zunehmen – derzeit grasen bummelig 7000 Zwergschwäne auf den Wiesen rund um Bergenhusen – nimmt der nordwest-europäische Gesamtbestand leider ab. Deshalb versucht der Nabu herauszufinden, woran es liegt und wie den Schwänen geholfen werden kann.
Eine junge Frau, Lisa Vergin, erzählte vom Projekt Zwergschwan.de, einem Förderprojekt, dass 2020 für sechs Jahre ins Leben gerufen wurde. Sie erklärte die Unterschiede zwischen Zwergschwänen, Singschwänen und Höckerschwänen und beantwortete alle Frage.
Und dann ging die Reise zu den Schwänen auch schon los. Die Naturfreunde wurden auf drei Planwagen verteilt. Teekannen, Kekse, Ferngläser und Stative wurden im Planwagen verstaut und im Traktoren-Tempo ging es in den Börmerkoog.



Blaue Feder kam sich vor wie auf einer Klassenfahrt und es war erstaunlich wie schnell ein Gruppengefühl entstand. Es lag wohl auch an der offenen und engagierten Art der Veranstalter. Sie wurden von einigen jungen freiwilligen Helfern begleitet, die gerade ihr soziales Jahr absolvierten. In ihrem Wagen fuhr Gloria Denfeld mit, die bei Kuno die Naturschutzberatungen durchführt. Blaue Feder war berührt, mit welchem Feuer der Begeisterung diese junge Frau ihnen alle Fragen beantworteten. Da war es wieder diese innere Leuchten, wenn Eine tat, wofür ihr Herz brennt.

Auch die Schwäne leuchteten auf den Wiesen im Koog. In der Kinderstube war ihr Gefieder grau. Jeder erinnert sich an die Geschichte vom häßlichen Entlein. Doch irgendwann verwandelt sich ihr graues Gefieder und sie beginnen von Innen heraus zu strahlen.

Blaue Feder war hin und weg von der Anmut und Schönheit dieser Vögel. Voller Hingabe neigen sie ihre Hälse. Gloria erzählte, dass die Landwirte stolz waren, dass die Schwäne gerade auf ihren Wiesen rasteten. Blaue Feder konnte das verstehen. Schwäne erfüllten sie mit Ehrfurcht. Es war ihr, als würde ihr Gesang alle Welten durchdringen. Blaue Feder fühlte sich verbunden mit den Anderswelten, wie auch mit den Sternenwelten. Zurecht werden sie Engel der Lüfte genannt.


Neben ihrem Gesang beeindruckten ihre anmutigen Bewegungen. Es erinnerte sie an das Schwanensee-Ballett.


Von den Schwänen können wir lernen anmutig durch unser Leben zu fließen, zu gleiten und zu fliegen.

Schwäne erzählen Geschichten von langjährigen Beziehungen. Ein Leben lang bleiben sie zusammen. Blaue Feder erinnerte sich an das Schwanenpaar im Moor, die schon solange da waren, wie sie in Ostrohe lebte.
Sie fuhren in Kolonne durch den Koog und hielten an verschiedenen Stellen. Ein traumhafter Sonnenuntergang sorgte für gute Stimmung.





Als die Sonne untergegangen war, näherten sie sich der letzten Station, den Schlafplätzen. Ein Traktorfahrer erzählte Brauner Bär und Blaue Feder die Geschichte vom Koog. Sein Vater war schon ein Deichgraf gewesen und er selbst auch in der Wasserwirtschaft tätig. Ein goldener Zahn in seinem Mund funkelte, als er seine Geschichte weiter erzählte.
Börm hieß einst Barm, ein Ort am Barmer See, dem heutige Börmer Koog. Barm bezeichnete eine Böschung oder eine Eindeichung, eine Berme. Der Börmer See wurde schon im 16. Jahrhundert von Holländern trockengelegt. Besonders Friedrichstadt legt ein Zeugnis ab, von der damaligen holländischen Besiedelung. Die Deiche wurden aber wieder zerstört, so dass das neu gewonnene Land zunächst wieder verlorenging. Erst im 17. Jahrhundert konnte das Gebiet endgültig trockengelegt und besiedelt werden. Durch Anstauung des Niederschlagwassers entstehen hier in den Wintermonaten an den tiefst gelegen Flächen, großflächige Flachwasserbereiche, die sogenannten ‚Spieljunken‘, die auf die Zugvögel eine magische Anziehungskraft ausüben. Auf den Wasserflächen waren sie in der Nacht vor Fressfeinden geschützt.


Als die Sonne untergegangen war, wurde es mächtig kalt und fing an zu schneien. Den Einflug der Schwäne auf die Spieljunken hörten sie mehr, als dass sie ihn sahen. Auch Kiebitze und Gänse waren zu hören. Es war ein wunderbares Konzert und es war ein sternenklarer Himmel. Die zunehmende Mondsichel leuchtete am Himmel. Die durchgefrorenen Naturfreunde bekamen nun Tee und Kekse und als Erinnerung durften sie die Tassen vom Zwergschwan-Projekt behalten.
Blaue Feder konnte sich vorstellen, wie schön es am Morgen sein musste, wenn die Sonne am Meggerkoog aufging und die Schwäne ihren Schwanengesang anstimmten.
Brauner Bär war kein Frühaufsteher, aber zum Glück gab es auf der Kuno-Seite ein kleines Video vom Schwanengesang in der aufgehenden Sonne.
Mit dem Schwanengesang im Ohr würde Blaue Feder anmutig und beseelt in den Märzenmonat gleiten.
Oh wow, sind das viele Schwäne! Hier bei uns gibt es immer nur ein, zwei Paare, wenn überhaupt so viele…
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Ja, das sind viele. Bei uns im Moor gibt es auch nur ein Paar. Bei so vielen, weiß ich manchmal garnicht, wo hinschauen, aber der Klangteppich war atemberaubend. Herzensgrüße, Susanne
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Guten Du liebe,
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div>Was für e
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Moin meine Liebe, etwas krytpisch Dein Kommentar. Bist Du noch müde? Küßchen aus der Großen Stadt, Susanne
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