Der Sturm hatte die letzten Tage heftig geweht und Brigid bekam ihre erste Bewährungsprobe in ihrem Frühlingsgarten. Sie stand zum Glück nahe an Mutter Erde und war voller Vertrauen.
Die Sonne war nun weiter in die Fische gewandert und Blaue Feder tauchte bereits in die Neumond-Energie. Die Menschen, die dem alten Maya-Kalender folgten würden nun ihr neues Jahr beginnen und mancherorts feierten die Jecken ausgelassen ihre fünfte Jahreszeit.
Blaue Feder hatte ihre Geschichte vom Geschichten-Haus vom Westen über den Norden in den Osten getragen. Das war ungewöhnlich. Oft begann sie mit einer neuen Runde um Samhain herum. Dieses Mal erzählte sie einfach weiter. Es war wohl mehr eine Frage des Gefühls, wann ein Geschichten-Faden runderzählt war und sie einen neuen Faden einwebte. Meistens waren die Übergänge fließend.
Sie hatte in dieser Woche ein Jahresgespräch und ihre Chefin beim Brot-Job war voller Bewun8derung für Blaue Feder, dass sie trotz der Stürme drangeblieben war, ihre Bedürfnisse umzusetzen. Blaue Feder merkte, wie sie Schwierigkeiten hatte, dieses Lob anzunehmen. Es brauchte seine Zeit, dass dieses Für-sich-sorgen, etwas war, was sie anerkennen konnte. Blaue Feder fand diesen Prozess sehr anstrengend, aber sie war tatsächlich drangeblieben und war berührt, wie das Thema mit ihrem Chef ihre eigenen Themen gespiegelt hatte. Als sie es verstanden hatte, wie ähnliche ihre Themen waren, veränderte sich ihr Verhältnis und nun hatte sie ihren neuen Vertrag mit weniger Stunden in der Tasche.
Wenn jemand Blaue Feder fragte, was sie im vergangenen Jahr Kreatives gewebt hatte, antwortete sie zuweilen: ‚Nichts’.
Dieses ‚Nichts‘ wollte sie sich einmal genauer anschauen.
Sie hatte den Eindruck, es war zurzeit wichtig anzuerkennen, wieviel Mut es brauchte, hier auf Erden zu sein, in den Stürmen dieser Wandelzeit. Es war wichtig sich zu ehren, wenn sie weiter ihren Weg ging und dranblieb. Es war wichtig, gut für sich selbst zu sorgen und zu schauen, wer unsere Verbündeten in dieser Zeit waren.
Viele Seelen verließen gerade Mutter Erde und es stand die Frage im Raum:
In was initiierte uns dieser Sturm hinein?
19 Frauen hatten sich am Medizin-Feuer versammelt, um sich auf die Fährte zu begeben, was ihre eigenen Medizin-Gaben waren, die sie schenken konnten und welche Medizin sie selbst brauchten.
Blaue Feder hörte ab und an eine Stimme in sich sagen: Was habe ich ’schon‘ zu geben?
Ließ sie das ‚schon‘ weg, dann fiel die Bewertung weg und sie schaute sich die Frage mit neutralem Herzen an.
Manchmal sind es Kleinigkeiten, die wir geben können, hier ein Lächeln, dort jemanden helfen eine Fahrkarte aus dem Automaten zu ziehen oder Ruhe zu bewahren in kniffeligen Situationen.
Hast Du Dich schon mal gefragt, was Deine Medizin-Gaben sind?
Es braucht in diesen Zeiten sicherlich viel Vertrauen, Humor, Kreativität und vor allem ein neues Miteinander.
Blaue Feder hatte ihr ‚Medizin-Buch‘ und ihre Karten schon vorbereitet.
Kurz vor dem Seminar fand sie beim Kaufladen einen goldenen Malstift. Mit ihren Karten und dem goldenen Stift fand sie sich am Medizin-Feuer ein und gemeinsam wanderten sie durch die Weisheit der vier Schilde des Medizin-Rades.
Blaue Feder entdeckte, ihre Karten hatten wie Brigid, zwei Gesichter. Es gab eine Vorderseite und eine Rückseite und mit ihrem goldenen Malstift webte sie sie weiter.
Ihre erste Karte bekam keine Worte nur ein paar goldene Spuren. Die Blauen Menschen auf ihrer Karte erzählten ihr von den Erdenhütern, zu denen sie wohl auch gehörte. Jene Menschen, die hier waren, um einen liebevollen Umgang mit Mutter Erde zu finden und einen liebevollen Umgang mit sich selbst.


Die zweite Karte zeigte einen Drachen oder eine Echse, wie die Regenbogenechse Tuatara und sie sprach von der jetzigen Zeit-Qualität- Blaue Feder schrieb auf die Rückseite: Sammle das Gold der Geschichten ein.


Sie hatten sich zusammengefunden, ein Medizin-Buch zu gestalten. Blaue Feder wurde während des Seminars bewusst, wie alle ihre Geschichten, die sie bereits geschrieben hatte, ihre Medizinen waren.
Zu Beginn des Treffens wendeten sie sich einer weisen Ahnenkraft in sich zu und lauschten ihr. Dieses mediale Schreiben erinnerte Blaue Feder an die Art und Weise, wie sie selbst schrieb. Ihre alte Weise sagte:
Meine Liebe, was soll ich Dir sagen, weißt Du es nicht bereits?
Du sammelst das Gold Deiner Geschichten ein. Fahre fort damit, dann wirst Du Deine Medizin verstehen. Lasse Dich nicht davon abbringen. Fokussiere Dich. Deine Medizin-Bücher sind bereits geschrieben. Du musst die Geschichten nur einsammeln. Dann wird Dir klar, wie vielschichtig Deine Medizin ist.
So sammelte Blaue Feder erst einmal die Geschichten des vergangenen Jahres ein. Ihr Geschichten-Blog war voller Geschichten, es gab keinen Platz mehr für neue Geschichten und so speicherte sie einige Geschichten ihres Geschichten-Hauses woanders ab und löschte sie auf dem Blog.
Und siehe da, sie tauchte in die Fülle. Ein paar Geschichten ließ sie stehen, wo sie eine Erfahrung künstlerisch umgesetzt hatte. Diese Geschichten wollte sie mit ihrer Freundeskunst-Homepage verknüpfen. Sie las noch einmal die ersten fünf Geschichten und war verblüfft, wie diese Geschichten genau das Thema widerspiegelten, mit dem sie gerade ging.
Und siehe da, sie war erstaunt, wie sie in den Stürmen des vergangenen Jahres doch ein paar schöne kleine Kunstwerke gezaubert hatte. Vielleicht entsprachen wohl nicht ihrem hohen künstlerischen Anspruch, aber es war nicht ‚Nichts‘. So vereinigte auch die Blaue Feder zwei Seiten in sich, eine zeigte das Nichts und die andere die Fülle.
Vielleicht konnte sie ihre Medizin-Gaben nicht mit Worten benennen, doch las sie ihre eigenen Geschichten, dann schimmerte hier und dort ein wenig Gold durch.
Gerade schien golden die Sonne ihr Zimmer und blendete sie. Der Sturm hatte sich gelegt und ein neuer Tag erwachte.
Wer gern selbst ein Medizin-Buch gestalten möchte, findet hier eine Anregung von Cambra. Auch das Seminar kann zum Selbststudium erworben werden.
https://aufdemweg.de/medizin-fuer-diese-zeiten
DANKE, liebe Susanne!
Dieses „scheinbare“ NICHTS“, was wahrlich gleichsam ja ALLES enthält…
Deine Erfahrungen ähneln sich in Vielem mit den Meinen… auch darin, was deinen „Brot-Job“ betrifft… Ich erinnere mich noch an eigene, frühere Gedanken, in denen ich für mich wahrnahm, dass „Bewusstseinsarbeit“ eine Art Schwerst-Arbeit ist, die im Außen „scheinbar“ nicht sichtbar ist… doch es blieb – wie bei dir, durch deine Chefin – auch bei mir nicht unbemerkt…
Es ist eben doch nicht alles, so wie es scheint! 😉
Die eigenen Bedürfnisse bis in die Tiefe erkennen und für deren Umsetzung in Geduld und LIEBE dann auch zu sorgen… mitunter nicht leicht, doch als Ergebnis sicht- und fühlbar um so freudiger und befreiender!
Die Anregung für das Medizin-Buch ist wunderschön! DANKE auch dafür, liebe Susanne!
Hab(t) einen feinen Sonntag!
Alles LIEBE von Herzen,
Elke
LikeGefällt 2 Personen
Danke liebe Elke, für Deine mitfühlende Rückmeldung. Ich war mir nicht sicher, ob die Geschichte verständlich ist. Ich hüpfe jetzt mal raus in die Sonne und wünsche Euch auch einen schönen Sonntag. Herzensgrüße Susanne
LikeGefällt 2 Personen
Oftmals zwingt sich einem dieses „Nichts“ in trüben Zeiten in Gedanken immer wieder so auf, und wenn man genau hinschaut ist da doch viel mehr. Das hast du gut beschrieben. Es ist immer wieder eine Entscheidung: hin zum Fülledenken, die oftmals gar nicht so leicht ist…
LikeGefällt 1 Person
Danke liebe Seelendichterin fürs Lesen und für Deine herzlichen Worte. Ja, das achtsame Schauen lässt die Fülle erblühen. Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend, Susanne
LikeGefällt 1 Person
Danke Dir! Dir einen schönen Tag. Sonnige Grüße Christiane
LikeGefällt 1 Person