Die Sonne schien, der Schnee glitzerte und so tauchten sie in das Land des Weihnachtsmannes. ‚Ho,ho!‘ rief er ihnen entgegen, der alte weise Mann, der unsere Wünsche in den Himmel trägt.

Blaue Feder hatte gedacht, der Schnee wäre über Nacht hartgefroren, aber er war immer noch tuffig weich und so stiefelten sie gemeinsam ins Moor.

Am Eingang zum Moor begüßte sie ein Lama. Blaue Feder erinnerte sich an an ihren Flug mit der Falken-Frau zu Beginn des Jahres. Damals kamen jene Worte zu ihr:
Lausche den Walen,
spiele mit den Delphinen,
gehe Schritt für Schritt mit dem Lama
und trinke die Milch der Ziege.
Der Satz: ‚Gehe Schritt für Schritt mit dem Lama‚ klang noch einmal in nach. Er hatte etwas sehr beruhigendes. Das Lama war in diesem Jahr immer mal wieder präsent gewesen, hatte eine Freundin einen Hof in ihrer Nähe gesucht für Alpakas. Sie wollte mit ihnen leben, ihre Wolle verspinnen und verstricken. Irgendwann hatte sie ihren Traum losgelassen, war er gerade nicht umsetzbar, aber sie fand in ihrem Traum ihre Freude am Spinnen und Stricken wieder.



Selbst auf dem großen Mondsee waren die Maulwürfe am Gange. Blaue Feder tauchte in die Weite und fragte sich, was sie sich tief in ihrem Herzen wünschte.
Sie spürte eine große Sehnsucht nach Frieden in ihrem Inneren. Sie wünschte sich, wie der Maulwurf im Einklang mit dem Herzen von Mutter Erde zu leben. Die Maulwurf-Medizin lehrte sie ein erdnahes Leben. In der Realität des Lebens konnte viel Geborgenheit liegen. Vielleicht hatte auch sie sich mit ihrem Buch-Traum etwas übernommen, wie die Freundin. Sie hatte aber die vergangenen Jahre ihre Freude am Schreiben wieder entdeckt und sich mit ihrem Blog ‚Blaue Feder‚ getraut, ihre Erlebnisse in der Natur so zu beschreiben, wie sie sie wahrnahm. Sie bekam viele schöne Rückmeldungen, für die sie sich noch einmal bedanken möchte.
Das Moor war sehr belebt an diesem Tag. Überall hörten sie Menschen lachen und sich freuen am Schnee. Eine festliche Stimmung durchwebte das Moor.

Ihre Schwestern, die Graugänse, flogen über das Tal. Eine Engelwurz im Schneemantel lachte sie an und umhüllte sie mit ihren Engelsflügeln.


Irgendwie fiel grade einiges von ihr ab und es war gut so.

Im Tal der Könige

Blaue Feder war die Biographie von Hans Fallada nachgegangen. Sie recherchierte ein wenig über ihn. Er war ein sensibler Krebsgeborener wie ihr Vater einst. Woraufhin sie in der Nacht gleich von Ihrem Vater träumte.
Er wollte im Traum unbedingt ein paar Schweine haben. Blaue Feder wusste genau, er würde sich ein paar Tage kümmern, aber wenn er jeden Morgen in der Früh rausmusste, sie zu füttern, dann wäre es mit seiner Begeisterung schnell vorbei und sie selbst müsste sich kümmern. Er bekam dann trotzdem seine Schweine und es war ein kleines, behindertes Schwein dabei, um das er sich besonders kümmern musste.
Das war so eine Sache, mit dem Wünschen oder etwas unbedingt haben zu wollen. Was wollte ihr der Traum sagen? Mit dem Herzen verstand sie es. Sie ging erst einmal ihre Runde, weil das Licht am Morgen so schön war. Beim Frühstück entschieden sie zum Kunsthaus Koldenhof zu fahren. Es war ganz in der Nähe und die Ausstellung sah spannend aus. So fuhren sie am Morgen zum Kunsthaus Koldenhof. Es ging wieder über die Huckelpiste. Das Kunsthaus zeigte Objekte aus Holz und Metall von Wiebke Steinmetz und Fotocollagen von Michael Lange.
Gleich am Eingang begrüßten sie ein paar Holzobjekte mit Königsfiguren und sie tauchte in das Tal der Könige.
Blaue Feder und Brauner Bär waren begeistert von diesem Ort, wie von der Kunst. Das hätten sie hier mitten in der Pampa nicht erwartet. Eine Frau vorort erzählte ihnen wie die Bilder von Michael Lange entstanden und sie empfahl ihnen nach Fürstenwerder zu fahren, wo Wiebke Steinmetz ihr Ladenatelier hatte. Ursprünglich war sie eine Puppenspielerein und hatte wohl zauberhafte Schattenspiele auf dem Dachboden. Sie kauften sich einen schönen Kalender mit Fotos von Michael Lange und machten sich auf den Weg in die Uckermark nach Fürstenwerder.
Blaue Feder war noch nie zuvor in der Uckermark und war überrascht von der schönen Landschaft, die leicht hügelig mit vielen Seen daherkam. Auf den ersten Blick wirkten die Häuser in Fürstenwerder etwas grau. Sie fuhren durch das Berliner Tor hinein und fanden das Atelier der Künstlerin. Wie in der Ausstellung im Koldenhof, standen viele Königs-Skulpturen aus Holz in ihrem Fenster. Sie war leider nicht zugegen und so schlenderten die Weltenbummler durch das Dorf.
Es gab ein zentrales Heimatmuseum mit Wegweisern zu allen Sehenswürdigem des kleinen Städtchens. So landeten sie zuerst im Atelier Bunte Kuh. Die Tür stand offen und niemand war dort. Sie gingen in die Privaträume von wem auch immer, die auch Ausstellungsräume waren. Wie in Goldenbaum hatte wohl auch hier jemand vollstes Vertrauen. Sie gingen weiter zur Kirche und hier waren überall aus Weiden geflochtene Figuren zu sehen, die ebenfalls der Künstler aus dem Atelier Bunte Kuh hergestellt hatte. Sie besuchten das Café Pure Landlust und hatten von hier einen schönen Blick auf den See. Die Inhaberin des Cafés gab ihnen einen Plan für einen Rundweg um die Burgmauer.
Steine wiesen ihnen den Weg. Zuerst besuchten sie einen Findlingsgarten und dann führten sie die Steine hinunter an den See mit einer wunderbaren Badestelle. Auch hier standen und hingen überall Skulpturen aus Weiden geflochten. So war der Künstler aus dem Atelier BunteKuh überall präsent, wenn er auch nicht da war.