Als Blaue Feder im Moor einem Eisvogel begegnete, erinnerte er sie an die Sage von ‚Halkyone und Keyx‘. Einer Geschichte aus dem alten Griechenland. Einer Geschichte über die Wandlung durch Liebe. Einer Geschichte aus den Metamorphosen von Ovid.
Kingfisher Secret
Sie fing an ein Bild zu
gestalten und es war ein längerer Prozess.
Mit Perlen in den Farben Griechenlands wollte es bestickt werden. Sie fand eine
alte Kette mit Kaurischnecken und unbekannten Samen. Auch die wollten ins Bild
gewebt werden, wie auch ein paar Muscheln von der Nordsee und ein paar grüne
Glassteine mit Libellen darauf.
Immer mal wieder gibt es diese schönen halkyonischen Momente. Momente der Stille und Glückseligkeit.
Dann fängt der Wind wieder an zu wehen. Mal aus dem Osten, mal aus dem Süden, dem Westen oder dem Norden.
Der Ostwind erzählt vom Neubeginn. Denn dort geht die Sonne auf und werden die Träume geboren.
Der Südwind öffnet das Herz für die Welt des Kindes. Er erzählt vom Vertrauen in das Unbekannte. Hier forscht die Jugend.
Der Westwind bringt die Leichtigkeit. Mit ihm wird alles abgelegt, was für die Reise hinderlich ist. Er schaut ganz tief nach Innen.
Mit dem Nordwind weht das Lied der alten Weisen herüber und der Mut weiter den eigenen Weg zu gehen.
Und ab und zu gibt es auch mal einen richtigen Sturm.
Davon singt die Sturmmöwe ein Lied.
Blaue Feder ist ihr im Sommer begegnet und sie hat ihr ein paar Federn mit auf den Weg gegeben.
‚Wie die Sturmmöwe im Wind
die Flügel ausbreiten
und sich tragen lassen‘
Was der kleine Blaue Vogel in seinem Goldenen Ei ausbrütet, wird sich wohl mit der Zeit zeigen. Was sie wohl für unbekannte Samen ins Bild gewebt hat?
Blaue Feder hatte noch längst nicht alle Facetten dieser Geschichte erforscht. Sie würde weiter dem Wind lauschen und all den Federn, die sie im letzten Jahr gesammelt hat. Nach und nach lernte sie sie vielleicht zu lesen.